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Lesen Sie auch:
Verkehrsbauvorhaben Könneritzstraße


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 14. Dezember 2015
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Könneritzstraße: Freistaat fördert Modernisierung

Gleisanlagen werden für 2,6 Millionen Euro ausgebaut

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) haben jetzt einen Förderbescheid vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr erhalten. Das Unternehmen erhält rund 2,6 Millionen Euro Fördermittel vom Freistaat für den Umbau der Könneritzstraße zwischen Holbein- und Oeserstraße. Das entspricht 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Mittel werden vom Sächsischen Wirtschaftsministerium im Rahmen der Förderung zur Verbesserung der Bedingungen im schienen- und straßengebundenen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zur Verfügung gestellt.

Die Baumaßnahme ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Stadt Leipzig mit den LVB, sie betrifft die Erneuerung der Könneritzstraße auf einem rund ein Kilometer langen Abschnitt. Auf der gesamten Strecke sollen die Gleisanlagen grundhaft ausgebaut werden. Dabei wird der Gleisabstand von 2,56 auf 2,80 Meter aufgeweitet, um für die perspektivisch zum Einsatz kommenden 2,40 Meter breiten Straßenbahnen gerüstet zu sein. Auch der barrierefreie Umbau der Haltestelle Stieglitzstraße in beiden Richtungen als Haltestellenkap mit angehobenen Radfahrstreifen ist geplant, ebenso die Erneuerung der Bahnstromtrasse und der Fahrleitungsanlagen.

Der Freistaat hat auch den straßenbaulichen Teil dieser wichtigen Baumaßnahme mit einer Zuwendung in Höhe von weiteren 1,5 Millionen Euro unterstützt, dieser Förderbescheid war bereits im Dezember 2014 ergangen. Die Arbeiten sollten antragsgemäß bis Ende 2016 abgeschlossen werden.

lvz

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 6. Oktober 2015
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Infoveranstaltung

Verkehrsbauamt informiert über Parkkonzept in Schleußig

Bei einer Informationsveranstaltung werden am Donnerstag die Ergebnisse zur Untersuchung der neuen Parksituation in Schleußig vorgestellt.

Leipzig. Das Parkraumkonzept Schleußig wird im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Verkehrs- und Tiefbauamtes am Donnerstag, 19 Uhr, im Gemeindesaal der Bethanienkirche vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Ergebnisse der Untersuchungen im Stadtteil, die 2014 vom Rathaus in Auftrag gegeben wurden. Für Teilnehmer besteht die Möglichkeit, sich zu den Empfehlungen zu äußern sowie eigene Ideen einzubringen.

Um die Verkehrssicherheit im Umfeld der Brockhausstraße wiederherzustellen, wurden im zweiten Halbjahr 2013 westlich der Könneritzstraße die Sperrflächen in den Kreuzungs- und Einmündungsbereichen, in denen nicht geparkt werden darf, durch Markierungen gekennzeichnet. Zudem sind neue Fahrradbügel installiert worden. Diese Maßnahmen sollen zum einen das illegale Fahren und Parken auf den Gehwegen erschweren, teilt die Stadt mit. Zum anderen würden sie auch die Knotenpunkte deutlicher hervorheben und querenden Fußgängern kürzere Wege ermöglichen.

Um die Auswirkung der Maßnahmen festzustellen, wurde nach einem Eingewöhnungszeitraum die Belegung der Stellflächen erfasst, differenziert nach Tageszeiten und Nutzergruppen. Das nun vorliegende Gutachten betrachtet und bewertet verschiedene Möglichkeiten zur Erhöhung des Parkraumangebotes beziehungsweise zur Verringerung der Parkraumnachfrage, so das Verkehrs- und Tiefbauamt.

Von agri

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 12. Juni 2015
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Großes Straßenfest auf der Kö

Schleußig. Das Straßenfest auf der Kö - wie die Könneritzstraße liebevoll genannt wird - findet in diesem Jahr unter den erschwerten Bedingungen einer Großbaustelle statt. "Die Arbeiter haben in den vergangenen Tagen noch einmal richtig rangeklotzt, um uns die Feier zu ermöglichen", freut sich Friederike Fellmer von der IG KÖ (Interessengemeinschaft Könneritzstraße). Und so lautet das Motto denn auch "Yes we KÖ!". Wie schön!

Am morgigen Sonnabend von 14 bis 22 Uhr erwarten die Besucher eine Modenschau, ein Kinderflohmarkt, Stelzenläufer, fliegende Händler und vieles mehr. Bei einer Schnitzeljagd, die bei "Hilde Brandt" in der Könneritzstraße 18 beginnt, dürfen die kleinen Gäste zeigen, wie gut sie die 1,3 Kilometer lange Magistrale kennen. Auch die Stadt, die Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL) und die Leipziger Verkehrsbetriebe, in deren Auftrag die Sanierung der Straße erfolgt, beteiligen sich an der Party. An der Ecke Könneritzstraße/Anton-Bruckner-Allee werden die KWL einen Kanaleinstieg öffnen, in dem Neugierige Schleußig mal von unten betrachten können.

Bereits zum siebten Mal organisieren die Gewerbetreibenden der Könneritzstraße das bunte Spektakel. Am Abend sind bei dem Händlerfest an verschiedenen Orten Live-Musik und DJs in Aktion zu erleben. Der Eintritt ist natürlich überall frei. Die Könneritzstraße ist eine der wichtigsten Magistralen Leipzigs. Für gewöhnlich passieren sie täglich mehr als 15 000 Autos. Das Ende der Baumaßnahme ist für November 2016 avisiert.

K. K.


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 6. März 2015
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Sperrung der Könneritzstraße verlängert Staus im Schleußiger Weg

Parkplatzprobleme spitzen sich zu / Straßenbahnlinien werden am Wochenende gekappt

Von Andreas tappert

Schon seit Montag ist die Könneritzstraße gesperrt, doch auf den Umleitungsstrecken herrscht in den Hauptverkehrszeiten immer noch Chaos. Schuld daran sind offenbar nicht nur die Umbauarbeiten in der Einkaufsstraße, sondern auch eine Sperrung in der Käthe-Kollwitz-Straße. Dadurch weichen jetzt viele Autofahrer bei Touren zwischen dem Leipziger Westen und dem Stadtzentrum auf den Schleußiger Weg aus.

Tobias Hönemann hat einen guten Überblick über die Staus. Denn von seinem Immobilienbüro blickt er genau auf die Ecke Rödelstraße/Schleußiger Weg. "Die Staus im Schleußiger Weg haben sich seit Montag verdoppelt", berichtet er. "Die Autos stauen sich von der Karl-Liebknecht-Straße bis zu uns in die Rödelstraße."

Die Bauherren in der Könneritzstraße hatten gehofft, dass sich die Situation schneller normalisiert. "Erfahrungsgemäß sind zwei bis drei Tage nötig, bis sich die Autofahrer neu orientieren", sagt Marc Backhaus, Sprecher der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). "Aber diesmal verschärft unsere Gleisbaustelle in der Käthe-Kollwitz-Straße die Situation." Dort wird zwischen Marschner- und Davidstraße gebaut - Autofahrer können deshalb auf diesem Weg nicht ins Stadtzentrum gelangen, sondern müssen zeitaufwendig Umleitungen durch die Tempo-30-Zone in der Ferdinand-Lassalle-Straße fahren. "Am 13. März werden die Gleisbauarbeiten in der Käthe-Kollwitz-Straße abgeschlossen", sagt Backhaus.

Um die Leistungsfähigkeit der Umleitungsstrecke zu erhöhen, hat das Verkehrs- und Tiefbauamt die Lichtsignalanlage in der Erich-Zeigner-Allee/Karl-Heine-Straße angepasst. "Bei einem so umfangreichen Bauvorhaben wie der Könneritzstraße sind negative Auswirkungen nicht ganz zu vermeiden", erklärte dort gestern Sprecher Christoph Bock. Schleußiger Weg und Antonienstraße seien schon vor der Umleitung in den Spitzenzeiten stark belastet gewesen.

Der Umbau der Könneritzstraße hat auch die Parkprobleme in Schleußig verschärft. Denn an der Einkaufsmeile sind rund 200 Parkplätze weggefallen. Auch an den Einmündungen der angrenzenden gesperrten Straßen wurden Baumaterialien und Bau-Container abgestellt - und dafür Stellplätze geopfert.

Die Händler und Gewerbetreibenden an der Trasse sind dennoch zuversichtlich. "Es muss dringend gebaut werden", sagte gestern zum Beispiel der vietnamesische Blumenhändler Huy Tran. Auch das Reisebüro Schleußig ist zuversichtlich. "Es ist jetzt zwar ganz schön laut, aber es musste ja etwas passieren", meint dort Dagmar Heyn. Und ihre Kollegin Christin Lüth ergänzte: "Es gibt jetzt zwar keine Parkplätze mehr in der Könneritzstraße, aber unsere Stammkunden finden uns trotzdem."

Das kommende Wochenende wird allerdings hart. Denn die LVB lassen Gleise aus der Fahrbahn brechen. "Es wird auch Nachts gearbeitet und der Lärm kann manchmal auch in den Seitenstraße zu hören sein", warnt Sprecher Backhaus.

Die Straßenbahnlinien 1, 2 und 14 werden am Wochenende komplett gesperrt und Ersatzbusse zwischen den Haltestellen Westplatz und Adler eingesetzt. Die 1, 2 und 14 verkehren über Friedrich-Ebert-Straße, Jahnallee und Zschochersche Straße. Die Ersatzbusse fahren über Käthe-Kollwitz-, Marschner-, Ferdinand-Lassalle-, Käthe-Kollwitz-Straße, Klingerweg, Könneritzstraße und weiter in Richtung Adler über Holbein-, Industrie-, Könneritz- und Antonienstraße. In Richtung Westplatz fährt der Bus über Oeser-, Holbein- und Industriestraße.


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 19. Februar 2015
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Großbaustelle Könneritzstraße

Anfang März rollen die Bagger - großräumige Umleitungen geplant

Von Matthias Puppe

Anfang März wird die Könneritzstraße in Schleußig zur Großbaustelle. Nachdem hier schon seit Monaten unterirdisch gewerkelt wird, rollen in gut eineinhalb Wochen nun auch Großgeräte an, wird der Straßenbelag angehoben, beginnt der Hauptteil der umfangreichen Sanierung der Magistrale. Die entstehende Baustelle wird neben Anwohnern auch gut 30000 Auto- und Straßenbahnfahrer betreffen, die hier bisher täglich unterwegs sind.

Bis Ende November 2016 wollen Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), Kommunale Wasserwerke (KWL) und Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) auf der "Kö" für 3,5 Millionen Euro Wasserleitungen, Schienen, Straßen- und Fußwege erneuern. Dabei werden auch Fahrradwege angelegt, die Haltestelle Stieglitzstraße behindertengerecht umgebaut, 95 neue Alleebäume gepflanzt, 199 Parkplätze geschaffen, 205 Fahrradbügel aufgestellt und zwei neue Fußgängerampeln auf Höhe Holbeinstraße und Schnorrstraße gebaut.

Verkehrsteilnehmer müssen ab Anfang März mit erheblichen Behinderungen und weiträumigen Umleitungen rechnen. Der Straßenbahnverkehr soll zwar während der gesamten Bauzeit - bis auf einzelne Wochenendsperrungen - aufrecht gehalten werden, allerdings können die Züge nur eingleisig an der Baustelle vorbeigeführt werden.


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 27. Januar 2015
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Wenn ein Baum in Schleußig fällt

Hundert Jahre alte Bäume weichen dem Umbau in der Könneritzstraße

Von Krysta Brown

Mit Kettensägen, Häcksler und viel Lärm gingen gestern in Schleußig Abholzungen los (die LVZ berichtete). In der Könneritzstraße müssen in den nächsten zwei Wochen insgesamt 27 Bäume gefällt werden, bevor die Umbauarbeiten im Stadtteil beginnen können.

"Ich finde es schon traurig, dass die schönen alten Bäume nicht mehr da sein werden", sagt eine Schleußigerin en passant. Auf der Umhauliste sind sieben Robinien, die mehr als einhundert Jahre alt sind. Zum Teil aufgrund ihres Gesundheitszustands müssen die Bäume weg, teilte das Verkehrs- und Tiefbauamt mit. Insgesamt 16 Baumhaseln würden wegen einer ungeklärten Baumerkrankung absterben und vor allem die älteren Bäume wiesen "starke Schädigungen" auf, hieß es weiter.

Zudem hätten sich die Wurzeln der älteren Bäume unter der Straße und dem Gehweg verbreitet. Tatsächlich ist an einigen Stellen zu sehen, dass die Baumwurzeln die Borde und das Pflaster auf dem Gehweg und der Straße angehoben haben. Bei den geplanten Baumaßnahmen müsste rings um die Bäume aufgegraben und die Wurzeln getrennt werden, was die ungesunden Bäumen danach unstabil machen würde. In solchen Fällen könnte die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet werden, so die Stadt.

Dafür sollen nach dem Ausbau im nächsten Jahr 95 neue Bäume gepflanzt werden. Davon sind 80 Setzlinge, hauptsächlich Stadt-Linden und Hopfenbuchen, direkt am Straßenrand vorgesehen. Zwischen den Straßenbahnhaltestellen Stieglitz- und Industriestraße sind zudem zehn Amberbäume geplant.

Die Mitglieder des Leipziger Umweltbundes Ökolöwe sind solche Begründungen der Stadt für Abholzungen gewohnt. "Wir können nur hoffen, dass die Stadt diese Bäume wegen Krankheiten, Alter oder Sicherheitsrisiken sorgfältig geprüft hat, und dass solche Abholzungen nicht nur aus Gestaltungsgründen stattfinden", sagt Vereinsmitglied Kristina Dietrich. Sie und ihre Kollegin Mareike Liebald haben 2014 mit einer Ökolöwen-Kampagne zu mehr Straßenbäume in der Stadt aufgerufen. Damals haben sie die Adressen von leeren Baumscheiben gesammelt, wo Neupflanzungen möglich und von den Bürgern besonders erwünscht wären.

Im Zuge der Abholzung in der Könneritzstraße fordern sie nun mehr Transparenz von der Stadt mit einer genaueren Protokollierung der gefällten Bäume. "Der Wert von einem gewachsenen Altbaum ist nicht zu unterschätzen", sagt Dietrich. "Im idealen Fall würde jeder einzelne Baum, der gefällt werden muss, mit den genauen Gründen protokolliert und veröffentlicht, damit es für den Bürger auch nachvollziehbar ist."


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 7. Januar 2015
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STADTTEILE

Vor Umbau: Hundert Jahre alte Bäume verschwinden in Leipziger Könneritzstraße

mro

Leipzig. Vor dem Ausbau der Könneritzstraße rücken im Stadtteil Schleußig in den kommenden Wochen Arbeiter mit ihren Kettensägen an. Nach Angaben der Stadt müssen dort 27 Bäume gefällt werden. Darunter sind sieben mehr als einhundert Jahre alte Robinien. „Sie weisen starke Schädigungen auf“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Neuen Rathaus. Die Wurzeln hätten sich unter der Straße und dem Gehweg ausgebreitet. Bei den bevorstehenden Erdarbeiten müssten die Verankerungen der Baumriesen außerdem gekappt werden. „Danach wäre die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet“, teilte die Stadt weiter mit.

Für das Holz gibt es bereits eine Interessentin. Eine Bildhauerin will es für ihre Arbeiten nutzen. Die Verwaltung stellt ihr geeignete Zuschnitte kostenlos zur Verfügung.

Neben den Robinien geht es auch 16 Baumhaseln an den Stamm. Außerdem sollen die Kronen der verbleibenden Bäume ausgeschnitten werden. Demnach müsse für Fahrzeuge eine Höhe von 4,5 Meter garantiert werden.

Im Zuge des im März beginnenden Umbaus der Könneritzstraße, der 2016 beendet sein soll, will die Stadt aber auch 95 neue Bäume pflanzen. Davon sind 80 Setzlinge, hauptsächlich Stadt-Linden und Hopfenbuchen, direkt am Straßenrand vorgesehen. Zwischen den Straßenbahnhaltestellen Stieglitz- und Industriestraße sind zudem zehn Amberbäume geplant.

Vier einzeln stehende Nelkenkirschen und Japanische Schnurbäume erhalten an Häuserecken und Straßeneinmündungen einen neuen Platz. Vorbild ist dabei eine jetzt schon bestehende Lösung an der Rochlitzstraße.


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 16. Dezember 2014
© Leipziger Volkszeitung

Fördermittel für Erneuerung der Könneritzstraße

Die Stadt Leipzig hat einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro erhalten. Die Förderung steht für die Erneuerung der Könneritzstraße zwischen Holbein- und Oeserstraße zur Verfügung. Die Mittel werden vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr für die Verbesserung der kommunalen Infrastruktur bereitgestellt. Die Könneritzstraße ist Lebensader und eine der Hauptverkehrsstraßen, die den Stadtteil Schleußig mit dem Stadtzentrum verbindet.

Die Baumaßnahme ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Stadt Leipzig mit den Leipziger Verkehrsbetrieben. Geplant ist die Erneuerung der Könneritzstraße auf einem knapp einen Kilometer langen Abschnitt zwischen den beiden bereits ausgebauten Haltestellenbereichen Rödel- und Holbeinstraße. Neben beidseitigen Parkmöglichkeiten für Autofahrer werden Schutzstreifen für den Radverkehr die Sicherheit erhöhen. Zwei neue Fußgängerampeln sollen zukünftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur besseren Erreichbarkeit der Straßenbahnhaltestellen beitragen. Das Bauvorhaben trägt ebenfalls der Barrierefreiheit Rechnung. Blindenleitsysteme an Ampeln, Bordabsenkungen und Richtungsfelder tragen dazu bei, Belangen mobilitätseingeschränkter Menschen gerecht zu werden.

Der Freistaat Sachsen unterstützt den straßenbaulichen Teil dieser wichtigen Baumaßnahme mit einer Zuwendung in Höhe von 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. lvz


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 21. November 2014
© Leipziger Volkszeitung

Gleisausbau in der Könneritzstraße

Die Landesdirektion hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau der Straßenbahngleise in der Könneritzstraße zwischen der Holbeinstraße und der Oeserstraße erlassen. Er sieht die Erneuerung der Gleisanlagen in diesem Abschnitt sowie die behindertengerechten Gestaltung der Haltestelle Stieglitzstraße vor. Konkret soll der Gleismittenabstand so aufgeweitet werden, dass moderne, 2,40 Meter breite Wagenzüge verkehren können. Durch eine spezielle Bauweise sollen von den Bahnen ausgehende Fahrgeräusche und Erschütterungen gedämmt werden. Geplant ist in diesen Zusammenhang auch eine separate Radverkehrsführung per durchgängigem Radstreifen.

Geben wird es bei diesem gemeinsamen Projekt von Stadt, Verkehrsbetrieben und Wasserwerken auch eine Neu- beziehungsweise Ersatzpflanzung von Alleebäumen.

lvz

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17. April 2014
© Leipziger Volkszeitung

Könneritzstraße - Ökolöwen wollen zwei neue Stadtplätze anlegen

Umweltbund signalisiert Widerstand gegen geplante Umleitungsführung durch den Nonnenweg

Auch wenn es zunächst nicht vorgesehen war: Zur Umgestaltung der Könneritzstraße gibt es jetzt doch zahlreiche neue Ideen. Wie berichtet, soll der Umbau der Trasse im Dezember 2015 starten. Jetzt bringt der Umweltbund Ökolöwe die Etablierung zweier neuer Stadtplätze ins Gespräch.

So stellen sich die Ökolöwen die künftige Gestaltung eines Teilbereichs der Könneritzstraße vor. Grafik: Patrick Moye

Der Vorschlag betrifft die Kreuzungsbereiche der Könneritzstraße zur Holbein- und zur Brockhausstraße. Dort sind nach den derzeitigen Plänen des städtischen Verkehrs- und Tiefbauamtes zwei Verkehrsinseln vorgesehen. Nach Ansicht der Ökolöwen haben diese Flächen aber deutlich mehr Potenzial. "Wir regen die Aufwertung dieser Verkehrsinseln zu kleinen Stadtplätzen an, indem die Inseln jeweils an die Hauswand angebunden werden", sagt der verkehrspolitische Sprecher Tino Supplies. "Dies kommt der Aufenthaltsqualität und dem Fußgängerlängsverkehr auf der Könneritzstraße zu Gute". So müssten statt vier Straßen nur noch zwei überquert werden, was die Verkehrssicherheit erhöht.

Außerdem macht sich der Umweltbund dafür stark, den Straßenbahnlärm zu reduzieren. "Die Grenzwerte von 59 dB(A) am Tag und 49 dB(A) in der Nacht werden in der Könneritzstraße schon allein durch den Straßenbahnverkehr überschritten", argumentiert Supplies. "Wir fordern daher die Verwendung von schalldämpfenden, eingedeckten 'Flüstergleisen', wenn die Gleisanlagen ohnehin erneuert werden." Sollten die Grenzwerte mit dieser Maßnahme allein nicht unterschritten werden können, sollten passive Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzfenster an den Häusern möglich gemacht werden.

Die Ökolöwen greifen auch einen Änderungsvorschlag auf, den bereits der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club unterbreitet hat (die LVZ berichtete): Die Stadt soll im Zuge der Umbauarbeiten die östliche Schnorrstraße gleich so anlegen, dass sie künftig als Wohngebietsstraße fungiert. "Der Charakter der Straße, die enge Wohnbebauung und die angrenzende Schule sprechen gegen eine Lenkung des Durchgangsverkehrs durch den Teil des Wohngebiets", so Supplies. "Die Fahrbahnbreite darf 6,50 Meter nicht überschreiten. Wir empfehlen, den Kurvenradius entsprechend durch Gehwegnasen fußgängerfreundlicher als in der bestehenden Planung zu gestalten. Die geplante Fußgängerampel soll nördlich der Schnorrstraße eingerichtet werden. Der Durchgangsverkehr wäre dann zukünftig über die Rödelstraße in die Könneritzstraße zu führen."

Die Ökolöwen unterstützen auch den bereits diskutierten Vorschlag, eine vierte Straßenbahnhaltestelle im Bereich der Schnorrstraße einzurichten. Dies würde die Anbindung Schleußigs an den öffentlichen Nahverkehr deutlich verbessern, heißt es. Dies würde der Straßenbahn mehr Fahrgäste zuführen. "Gemeinhin kann davon ausgegangen werden, dass sich die Bereitschaft, den ÖPNV zu nutzen, halbiert, wenn die nächste Haltestelle weiter als 300 Meter entfernt ist", so Supplies. Die Haltestelle Stieglitzstraße direkt vor dem Konsum könnte dennoch am bisherigen Standort verbleiben. "Sollte eine neue Tram-Haltestelle abgelehnt werden, empfehlen wir dringend die Einrichtung einer neuen Bushaltestelle für die Linie 74 im Bereich Schnorrstraße", so der Sprecher. Energischen Widerstand signalisiert der Umweltbund gegen die Umleitungsvariante, die das Verkehrs- und Tiefbauamt während der Umbauarbeiten an der Könneritzstraße favorisiert. "Dabei soll der Autoverkehr über den von vielen Radfahrern und Spaziergängern frequentierten Nonnenweg geführt werden und damit durch das Flora-Fauna-Schutzgebiet ,Leipziger Auensystem' sowie durch das Landschafts- und Vogelschutzgebiet ,Leipziger Auwald' fließen", kritisiert Supplies und nennt den Plan "eine irrwitzige Idee". Diese werde auf keinen Fall akzeptiert. "Wir werden in jedem Fall rechtlich gegen diese Umleitungsvariante vorgehen, wenn das Verkehrs- und Tiefbauamt weiter daran festhält."

Andreas Tappert

Quelle: LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG vom 18. März 2014
© Leipziger Volkszeitung

Umbau der Könneritzstraße: Grüne fordern breite Bürgerbeteiligung und Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer

Ralf Julke

Im elektronischen Zeitalter ist Leipzigs Stadtverwaltung noch nicht wirklich angekommen. Das merken die Leipziger meistens dann, wenn es um wichtige Informationen und Einladungen geht. Die Einladung zum öffentlichen Workshop zur Planung für den Neubau der Könneritzstraße im Januar gab sie per Amtsblatt bekannt. Entsprechend spärlich waren dann auch die Reaktionen auf das vorgestellte Projekt.
Und entsprechend spät kommen jetzt die Stadtratsfraktionen zu Potte, das Vorgestellte irgendwie zu werten.

Michael Schmidt, Stadtrat und familienpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, meldet sich jetzt zu Wort und weiß zu berichten: "Die Informationen der Bauträger bei der Veranstaltung fanden einen großes Interesse und brachte in der anschließenden Diskussion eine Vielzahl von Anregungen mit sich, welche die Planer der Stadtverwaltung, von LVB und KWL aus meiner Sicht sehr interessiert und offen aufnahmen. Der Prozess der Bürgerbeteiligung und die inhaltliche Diskussion wurde dann mit der Bildung einer Arbeitsgruppe, die aus Vertretern des Stadtbezirksbeirates, der anliegenden Händlerschaft, des Bürgervereins, der IHK und von Anwohnenden besteht und bislang einmal tagte, fortgesetzt."

Zu Recht meldeten sich aber inzwischen auch Leipziger Interessenverbände, die diese willkürliche Verengung auf den Ortsteil kritisieren. Immerhin hatte die Verwaltung ja gerade erst in Probstheida erfahren, dass man auch den Verkehr im Ortsteil nicht ohne seine überregionale Einbindung denken kann. Und die Könneritzstraße ist eine Magistrale, die für den überörtlichen Verkehr unbedingt wichtig ist. Aber man verfiel - wie schon 2008 - wieder ins ortsteilbezogene Kleinklein. Entsprechend fehlen in den Plänen wichtige Lösungen.

Dr. Christoph Waack, Vorsitzender des ADFC, erklärte dazu zum Beispiel: „Es ist richtig, dass die Gehwege in der Könneritzstraße in ihrer heutigen Breite erhalten werden. Im Gegenzug müssen sich Rad-, Straßenbahn- und Kfz-Verkehr besser miteinander arrangieren. Schutzstreifen erhöhen die Erkennbarkeit und damit die Sicherheit des Radverkehrs im Straßenraum und sind eine gute Lösung für die Könneritzstraße.“ Die Nebenstraßen seien planerisch noch mit überdimensionierten Zufahrten versehen, so dass die Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs gefährdet sei. Besonders problematisch sei die Einbindung der Schnorrstraße gestaltet. Eine rechtwinklige Zufahrt durch eine Gestaltung mit Gehwegnasen würde die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger erhöhen.

„Perspektivisch wird die Schnorrstraße sicherlich wieder in eine Wohngebietsstraße überführt. Der ADFC plädiert deshalb dafür, bereits jetzt die baulichen Voraussetzungen dafür zu schaffen“, meint Dr. Christoph Waack. Doch auch die Planung der Kreuzung Industriestraße betrachtet er kritisch. Die östliche Industriestraße sei eine durchlässige Sackgasse in Richtung Auwald, welche im Radverkehrsentwicklungsplan als „Prüfauftrag Fahrradstraße“ versehen sei. Das hätte man jetzt also in die Planungen zwingend aufnehmen müssen, weil das Auswirkungen für die Kreuzung Industriestraße / Könneritzstraße hat. Aber: Die Planung berücksichtigt die mögliche Umwidmung nicht.

"Der Verwaltung ist zum jetzigen Zeitpunkt kein großer Vorwurf zu machen, allerdings sollte sie bemüht sein, weiterhin alle Anregungen intensiv zu prüfen und in die Planungen einfließen zu lassen und auch Interessenvertretern, welche bislang noch nicht oder nicht ausreichend am Verfahren beteiligt sind, dies aber zu Recht einfordern, angemessen einzubeziehen", erklärt denn Grünen-Stadtrat Michael Schmidt zu diesem Thema, das im Grunde eine echte Unterlassung ist. In der Vergangenheit hatte die Verwaltung eigentlich gelernt, Verbände wie den ADFC frühzeitig in solche Bauprojekte einzubeziehen. Mit der Ortsteilveranstaltung im Januar aber ist man wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen.

"Die Beteiligung der Umweltverbände und des ADFC scheint an diesem Punkt nicht genügend erfolgt zu sein und sollte daher schnellstens nachgeholt werden, um letztlich ein Ergebnis zu erzielen, welches breite Akzeptanz erhält und möglichst alle Erwartungen berücksichtigt", formuliert Schmidt seine Kritik noch ganz zurückhaltend. "Auch wir Bündnisgrünen, die wir uns seit Jahren für die Sanierung der Könneritzstraße eingesetzt haben, wünschen uns Modifizierungen der derzeitigen Planung."

Womit man beim nächsten Lapsus wäre: Die viel zu späte Einbindung der Stadträte, die am Ende das Geld für diese Maßnahme freigeben müssen. Sie haben ein Recht darauf, frühzeitig zu erfahren, ob so ein Projekt nachhaltig gedacht ist oder wieder einmal nur "schnell! schnell!" durchgewunken werden soll.

Die Grünen fordern zum Beispiel eine sichere Querungshilfe der Könneritzstraße nördlich statt südlich der Schnorrstraße, eine weitere Querungshilfe in Höhe Holbeinstraße und die fahrradfreundliche Umgestaltung der stadtauswärtigen Haltestelle Holbeinstraße.

Außerdem fordern die Grünen eine Entschärfung der Kurve Klingerweg, dem zweiten Knotenpunkt, an dem sich der Kfz- und der Radverkehr beim Übergang zum Clara-Zetkin-Park auf dichtem Raum überschneiden. Und sie fordern eine Überprüfung des dritten Bauabschnittes, also des Neubaus der dann barrierefreien Haltestelle Stieglitzstraße.

"Dabei sollte versucht werden, den Durchgangsverkehr zwischen Schnorrstraße und Industriestraße längstmöglich zu erhalten, um die Verkehrseinschränkungen zu minimieren und den Anlieferverkehr für Gewerbetreibende zu ermöglichen sowie im Vorfeld der zwangsweise folgenden Umleitungsmaßnahmen die katastrophale Straßensituation in der Holbeinstraße zu verbessern", erklärt Michael Schmidt. "Die momentan in der Diskussion befindliche Befahrung des westlichen Auwaldes über den Nonnenweg während des letzten Bauabschnittes in den Sommerferien 2016 lehnen wir strikt ab und fordern die intensive Suche nach Alternativen. Einerseits lässt sich dies aus unserer Sicht in keinster Weise mit dem Naturschutz in Einklang bringen, andererseits ist gerade diese Tangente in den Sommermonaten von Radfahrern, Skatern, Kindern und Familien mit Kinderwagen hochfrequentiert. Motorisierte Fahrzeuge jeglicher Art sind hier fehl am Platz!“


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 18. März 2014
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Grüne fordern mehr Bürgerbeteiligung

Die grüne Stadtratsfraktion hat die Verwaltung aufgefordert, die Könneritzstraße mit breiter Bürgerbeteiligung zu planen und für alle Verkehrsteilnehmer angemessen zu gestalten. Mit Blick auf die öffentliche Kritik am bisherigen Verfahren erklärte Stadtrat Michael Schmidt, es müssten alle Interessenvertreter einbezogen werden. "Auch wir Bündnisgrüne wünschen uns Modifizierungen der derzeitigen Planung", so Schmidt. Eingearbeitet werden müssten sichere Querungshilfen der Könneritzstraße nördlich statt südlich der Schnorrstraße sowie in Höhe der Holbeinstraße, die fahrradfreundliche Umgestaltung der stadtauswärtigen Haltestelle Holbeinstraße, eine Entschärfung der Kurve Klingerweg und eine Überprüfung des dritten Bauabschnittes, also des Neubaus der dann barrierefreien Haltestelle Stieglitzstraße. Dabei sollte versucht werden, den Durchgangsverkehr zwischen Schnorr- und Industriestraße längstmöglich zu erhalten.
Wie berichtet, hat der jetzt für das Frühjahr 2015 angekündigte Straßenumbau viele Schleußiger überrascht - viele Bürger fühlen sich in die Planungen nicht einbezogen.

A.T.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17. März 2014
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Könneritzstraße - Pläne sind fast fertig, erste Kritik wird laut

Baustart für Dezember 2015 vorgesehen / Änderungswünsche beim Fahrrad-Club

Die Neugestaltung der Könneritzstraße bekommt Konturen: Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Stadt detaillierte Pläne erarbeitet und will im Dezember nächsten Jahres mit dem Umbau beginnen. Schon im Frühjahr 2015 sollen die ersten Leitungsverlegungen starten.

Diese Entwicklung kommt für die meisten Schleußiger überraschend. Denn sie haben die Neugestaltung der heruntergekommenen Einkaufsstraße seit Jahren zwar vehement gefordert (die LVZ berichtete), doch in die Planungen wurden bislang nur die direkten Anlieger der Straße einbezogen. "Ich bin der Meinung, dass nicht nur die unmittelbar an der Könneritzstraße liegenden Gewerbetreibenden primär hätten informiert werden sollen", ärgert sich zum Beispiel LVZ-Leser Burkhard Hirzinger. Die Details der Planungen würden schließlich einen deutlich größeren Teil der Schleußiger interessieren. "Immerhin gehöre ich zu den 1200 bis 1500 Anwohnern der Querstraßen, die bisher vom Straßenbahnlärm terrorisiert werden", so Hirzinger.

Dass die internen Pläne erklärungsbedürftig sind, zeigt die erste Reaktion des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), dessen Experten die Planungen einsehen durften. Vorsitzender Christoph Waack lobt zwar, dass die Gehwege der Könneritzstraße in ihrer heutigen Breite erhalten und auf der neuen Fahrbahn Schutzstreifen für Radfahrer angebracht werden sollen. Doch gleichzeitig kritisiert er, dass im Nordabschnitt der Trasse der Radler-Schutzstreifen mit 1,25 Metern sehr schmal vorgesehen ist. "Regelkonform wären 1,50 Meter, um den Radfahrenden ausreichenden Bewegungsraum zur Verfügung zu stellen", so Waack.

Als "besonders problematisch" bezeichnet der ADFC-Vorsitzende die geplante Einbindung der Schnorrstraße. Diese Kreuzung sei "überdimensioniert" und müsse noch mit Gehwegnasen - also bauliche Verlängerungen der Fußwege in den Straßenraum hinein - ausgestattet werden, um die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu erhöhen.

Kritisch betrachtet der ADFC auch die Planung der Kreuzung Industriestraße. Dort müsse dem Radverkehr stärker Rechnung getragen werden, weil die östliche Industriestraße eine durchlässige Sackgasse in Richtung Auwald ist.

Im Technischen Rathaus heißt es, der Schutzstreifen im Nordabschnitt der Könneritzstraße könne wegen der vorhandenen Baumreihe nicht breiter werden. Auch die Einmündung der Schnorrstraße könne wegen der vorhandenen Bebauung und der geplanten neuen Markierungen nicht anders gestaltet werden. Es sei zudem unmöglich, den querenden Radverkehr auf der Industriestraße mit Schutzstreifen über die Könneritzstraße zu führen. Dies ließen die übrigen Verkehrsströme nicht zu.

Das Verkehrs- und Tiefbauamt gelobt allerdings Besserung bei der Kommunikation nach außen: Es will eine Informationsveranstaltung für alle Schleußiger durchführen, sobald die Änderungswünsche der direkten Anlieger in die Pläne eingearbeitet worden sind. Ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest.

Andreas Tappert

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Kommentar

Bürgernähe sieht anders aus

Von Andreas Tappert

Bei den Umbauplanungen für die Karl-Liebknecht-Straße hat die Stadtverwaltung gezeigt, wie eine vorbildliche Bürgerbeteiligung aussehen kann - bei den Planungen für die Könneritzstraße ist davon kaum etwas übrig geblieben: Kaum ein Schleußiger wird gefragt, wie seine zentrale Einkaufsmeile künftig aussehen soll. Nur direkte Anlieger dürfen Wünsche für Zufahrten äußern. Wenn die Stadt in ein paar Wochen allen Schleußigern ihre Pläne präsentiert, dürften nur noch Marginalien veränderbar sein - die Zeit bis zum Baustart ist für grundlegende Korrekturen viel zu kurz.
Dieser Schwenk in der Informationspolitik wird im Technischen Rathaus mit dem schmalen Querschnitt der Könneritzstraße begründet. Durch ihn gebe es viel weniger Spielraum als in der Karli, heißt es. Und damit möglichst wenige mitreden, werden die Pläne der Bürgerschaft erst gar nicht rechtzeitig vorgelegt.
Für die Schleußiger ist dies fatal. Denn sie werden nach dem Umbau ihrer Straße mindestens bis zum Jahr 2040 mit dem Ergebnis leben müssen. Und wenn dieses Beispiel Schule macht, werden die Planungen für andere Straßen auch nicht mehr anders ablaufen. Mit Bürgernähe hat das nichts mehr zu tun.

eMail: a.tappert@lvz.de


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 31. Januar 2013
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"Das ist völlig indiskutabel"

Schleußiger sind sauer, weil Stadt seit Jahren die Umgestaltung der Könneritzstraße verschiebt

In Schleußig wächst der Unmut über die Könneritzstraße. Ihr Zustand werde immer kritischer, aber die Stadtverwaltung verschiebe den versprochenen grundhaften Ausbau von einem Jahr auf das andere. Jetzt wird ein Baubeginn für 2015 ins Auge gefasst. Der örtliche Bürgerverein nennt dies "indiskutabel".

Stefan Walther aus der Schnorrstraße ist verbittert. "Oberbürgermeister Burkhard Jung hat uns im Jahr 2009 hoch und heilig auf einer Einwohnerversammlung versprochen, die Könneritzstraße im Jahr 2010 grundhaft auszubauen", berichtet der 65-Jährige, der im Namen des Bürgervereins Schleußig schon seit Monaten Druck im Rathaus macht. "Natürlich geschah das damals unter dem üblichen Finanzierungsvorbehalt. Aber seitdem werden wir Jahr für Jahr vertröstet."

Walther nennt dieses Vorgehen "unwürdig", denn die Könneritzstraße sei die einzige Magistrale von Schleußig. Sie ist deshalb für die Entwicklung des Stadtteils enorm wichtig. "Viele Händler und Hauseigentümer an der Straße engagieren sich", erzählt er. "Dadurch geht es mit der Könneritzstraße allmählich aufwärts. Aber mit einem grundhaften modernen Umbau der Straße wäre eine ganz neue Qualität möglich."

Im Technischen Rathaus heißt es, die Planung für den Umbau sei fertiggestellt und die Leipziger Verkehrsbetriebe hätten vor, noch in diesem Jahr ein Baurechtsverfahren durchzuführen. "Es müssen sich alle Versorgungsunternehmen am Bau beteiligen, weil der gesamte Straßenraum umgestaltet wird und neue Leitungen und Straßenbahngleise gelegt werden", sagt Edeltraut Höfer, Chefin des Verkehrs- und Tiefbauamtes. "Die Ausschreibung soll noch im Jahr 2014 stattfinden, damit ab Frühjahr 2015 gebaut werden kann." Es sei auch geplant, im Jahr 2014 mit den Bürgern und Händlern im Stadtteil zu sprechen, um das Baugeschehen mit ihnen abzustimmen.

Die erneute Verschiebung begründet die Amtsleiterin vor allem mit dem Großvorhaben Karl- Liebknecht-Straße. Dessen Vorbereitung sei personell so aufwendig gewesen, dass zeitgleich kein zweites Projekt dieser Größenordnung bearbeitet werden konnte. "Auch die Händler und Anwohner der Könneritzstraße wollen sicher ähnlich umfangreich beteiligt werden wie die in der Karli", sagt sie. "Aber die Karl-Liebknecht-Straße war jetzt für uns das vordringliche Projekt."

Außerdem habe ihr Amt erst für 2015 die notwendigen finanziellen Zusagen für die Könneritzstraße erhalten - die aber immer noch unter einem Vorbehalt stünden. "Nicht nur die Stadt muss viel Geld bereitstellen", betont Höfer. "Auch die Wasserwerke, die Stadtwerke und die Leipziger Verkehrsbetriebe." Alle Akteure seien ja auch mit bereits laufenden Straßen- und Brückenbauprojekten befasst. Die Schleußiger geben sich damit nicht zufrieden. "Der Zeitpunkt 2015 ist völlig indiskutabel", sagt Walther. Dies sei viel zu spät. Den Ausbauplan für die Könneritzstraße gebe es seit dem Jahr 2010 und das Baurechtsverfahren sowie die Bürgerbeteiligung hätten längst durchgeführt werden können. Er habe auch Oberbürgermeister Jung (SPD) auf dessen jüngster Wahlkampf-Tour durch Schleußig darauf angesprochen. "Aber er hat nur wieder gesagt: ,Das muss gemacht werden.'"

Andreas Tappert

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 1. Februar 2013
© Leipziger Volkszeitung

Könneritzstraße

Grüne und Linke zählen Jung an

Die Grünen haben gestern Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) für die jahrelange Verschiebung des Umbaus der Könneritzstraße verantwortlich gemacht. "Längs der Straße lächelt der amtierende Oberbürgermeister von Wahlkampf-Plakaten über die Schlaglöcher und den Lärm hinweg", erklärte Cordula Rosch (Grüne). "Er verspricht alles und hält nichts. Die Situation lässt sich jedoch auf diese Weise nicht beschönigen. Die Könneritzstraße ist in diesem Zustand eine Zumutung und gefährdet insbesondere Fahrradfahrer und Fußgänger." Wie berichtet, wollte die Stadt die Magistrale ursprünglich schon im Jahr 2010 sanieren. Rosch berichtet ferner, dass der Stadtrat auf Antrag der Grünen bereits mit dem Etat 2012 die Sanierung der Magistrale ab 2014 beschlossen hatte. Doch die SPD-geführte Verwaltung sei davon abgewichen und in der Folge sei im Rat eine Mehrheit "eingeknickt und vom eigenen Beschluss abgewichen".

Stadtrat Jens Herrmann-Kambach (Linke) nannte den Zustand der Könneritzstraße gestern ebenfalls "katastrophal" und ihren Umbau "schon lange überfällig". Auch seine Fraktion habe deshalb auf eine Neugestaltung gedrängt. Doch der jetzt vom Rathaus avisierte Baubeginn 2015 sei nicht gesichert. "Die Verwaltungsmeinung lässt eher eine weitere Verschiebung auf die Zeit nach 2016 vermuten, denn erst dafür sind die eigentlichen Baukosten von knapp 1,4 Millionen Euro vorgesehen", sagte Herrmann-Kambach.

A. T.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 1. März 2013
© Leipziger Volkszeitung

"Masterplan für Straßen muss her"

Könneritzstraße & Co. - Stadtrat Zeitler warnt vor weiterem Verfall / Amtsleiterin widerspricht

In Leipzig wird der Ruf nach einem Masterplan für Straßen und Brücken laut. Die Stadt solle alle maroden Verbindungen erfassen und dann festlegen, wie deren Schäden systematisch behoben werden können, fordert CDU-Stadtrat Thomas Zeitler.
"Wenn wir nicht handeln, droht uns bei den Straßen und Brücken bald eine ähnlich erschreckende Situation, wie wir sie jetzt bei unseren Schulen und Turnhallen haben", sagt Zeitler. "Deshalb muss ein Masterplan her." Auch bei den Schulen und Turnhallen habe die Stadtverwaltung jahrelang die Bausubstanz vernachlässigt, "bis einige Objekte nur noch zugenagelt werden konnten". Zeitler führt das Beispiel Könneritzstraße an. Deren angekündigte Neugestaltung werde seit Jahren verschoben, weil das Rathaus das Geld dafür immer wieder in andere Projekte stecke. Jetzt werde ein Baubeginn im Jahr 2015 versprochen (die LVZ berichtete) - doch auch daran würden bereits wieder Zweifel laut. "Leipzig muss generell umdenken", findet Zeitler, von Beruf Schornsteinfeger. Die derzeitige deutschlandweite Praxis, Straßen nur zu sanieren, wenn Fördermittel bereitstünden, sei nur Stückwerk. "Es werden viel zu wenige Straßen angefasst. So wird der Instandhaltungsstau ständig größer." Die auflaufenden Kosten würden die Kommune in einigen Jahren ähnlich extrem belasten wie derzeit die verschlissene Schul-Substanz. "Die Stadt muss den Zustand aller Trassen erfassen und einen Masterplan aufstellen, mit dem wir nach und nach das gesamte Verkehrsnetz in einen ordentlichen Zustand versetzen", fordert der Christdemokrat.

Um den avisierten Umbau-Termin für die Könneritzstraße festzuklopfen, will er, dass die Geschäftsleute und Anwohner der Einkaufsmeile stärker in die Planungen einbezogen werden - und zwar so ähnlich, wie es vor kurzem in der Karl-Liebknecht-Straße praktiziert wurde (die LVZ berichtete). Zeitler hat deshalb im Stadtrat beantragt, zeitnah "eine bürgerfreundliche, offene Kommunikation mit den anliegenden Hauseigentümern, Ladenbetreibern und den Interessenverbänden" durchzuführen. Diese Gespräche sollten "bis zum Herbst 2013 stattfinden".

Die Stadtverwaltung hält von Zeitlers Forderungen nicht viel. "Wir werden mit den Bürgern in der Könneritzstraße reden - aber erst ab Ende 2013", sagt Edeltraut Höfer, Chefin des Verkehrs- und Tiefbauamtes.
Dies sei angesichts der begrenzten personellen Ressourcen ihres Amtes nicht anders machbar und auch dem Bauvorhaben angemessen. "Bei der Gestaltung der Könneritzstraße gibt es nicht so viel Spielraum wie in der Karl-Liebknecht-Straße, wo sehr breite Gehwege existieren", erläutert sie. Der Querschnitt der Könneritzstraße sei sehr schmal und Straßenbäume würden die Aufteilung vorgeben. "An der Planung können wir nichts mehr ändern", so die Fachfrau. "Aber wir werden mit den Anliegern Lösungen finden, wie sie die Bauzeit am besten überstehen können."

Die Forderung nach einem Masterplan weist die Amtsleiterin ebenfalls zurück. Diesen gebe es bereits. "Wir haben ein mittelfristiges Straßen- und Brückenbauprogramm, das zurzeit überarbeitet wird", sagt Höfer. Dieses Programm müsse immer wieder an die Gegebenheiten des kommunalen Haushalts angepasst werden. "Die Verwaltung kann nur die Mittel ausgeben, die der Stadtrat zur Verfügung stellt."

Andreas Tappert

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Stimmen

René Hobusch (FDP-Stadtratsfraktion): Wir haben bei unseren Straßen eine Situation wie bei unseren Schulen: Wir müssten nahezu 600 Millionen Euro aufwenden, um sie in einen ausreichenden Zustand zu versetzen. Deshalb brauchen wir nicht nur einen Masterplan, wir brauchen ein Umdenken bei der Prioritätensetzung im Haushalt, damit die Mittel zur Instandsetzung der öffentlichen Infrastruktur tasächlich zur Verfügung stehen.

Roland Quester (Stadtratsfraktion der Grünen): Ein Masterplan hilft uns nicht wirklich weiter. Wir wissen schon, was es kostet, das Straßennetz richtig zu erhalten. Aber das Geld steht im Haushalt nicht zur Verfügung. Unsere Fraktion plädiert deshalb seit 15 Jahren dafür, weniger Geld in den Straßenneubau zu stecken und dafür mehr in die Unterhaltung. Beides gleichzeitig ist nicht zu leisten. Die Stadt steuert inzwischen in diese Richtung um. Spätestens bei der im Herbst anstehenden Debatte über den neuen Stadtentwicklungsplan "Öffentlicher Raum und Verkehr" wird zu diskutieren sein, ob dieses Umsteuern in stärkerem Maße erfolgen soll.

A. T.