Schleußig, ein Stadtteil im Herzen Leipzigs

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Initiative Schleußig e.V.
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Quelle: PRO LEIPZIG e.V.

Die folgende - hier gekürzte - Chronik von Schleußig kann in gut illustrierter Form beim Verein PRO LEIPZIG e.V. mit weiteren Ausführungen zum Denkmalschutz und andren interessanten Beiträgen käuflich erworben werden.

Chronik von Schleußig

Vom Dorf zum Stadtteil

Mittlere bis jüngste Bronzezeit / frühe Eisenzeit, 
zwischen 1800 und 500 v.
Die Anwesenheit von Menschen ist durch einen Metalleinzelfund belegt.

7. Jahrhundert
Während der altsorbischen Landnahme im Saale-Neiße-Raum wird die Fläche zwischen der Weißen Elster und der Rodel, auch Rittel, Rödelfluß genannt (heute zugeschüttet), besiedelt. Der Ortsname ist aus dem altsorbischen Wort "slisk", d. h. "feucht, schlüpfrig", abgeleitet. Er bedeutet folglich "feuchter Ort [an der Weißen Elster]". Der älteste Siedelplatz mit weilerartiger Struktur (?) liegt wohl in der Nähe des Schleußiger Parks.

Seit dem 10. Jahrhundert
ist der Leipziger Raum in den Machtbereich des Deutschen Reiches einbezogen. Es ist zu vermuten, daß auch die Bewohner der altsorbischen Ansiedlung Schleußig abgabenpflichtig gemacht werden. Doch kommt es wohl auf Grund der ungünstigen Bedingungen (starke Bodenvernässung, deshalb ungünstige Voraussetzungen für Ackerbau) kaum zu einer wie bei anderen altsorbischen Dörfern erfolgten Ansiedlung deutscher Bauern aus dem Altsiedelland. So erfolgt vermutlich stattdessen frühzeitig durch die Herren von Kleinzschocher (?) der Ausbau zum Vorwerk mit Gutsblockflur.

1241
Wahrscheinlich mit der Anlage der Lusitzer Mühle an der Pleiße (etwa in Höhe des Botanischen Schulgartens) wird in die Rodel ein Überfallwehr, genannt Rodel- oder auch Ritterwehr, eingebaut, damit das vorhandene Wasser vollständig für den Mühlenbetrieb genutzt werden kann. Das ist der erste erkennbare Eingriff von Menschen in die Schleußiger Fließgewässer.

1376, 11. September
Schleußig wird erstmals urkundlich erwähnt, als der Markgraf der Ostmark an die von Hayns (Otto und Dietrich von , Hayn sowie Nikolaus Lobek), wohl die gleiche Familie, die auf dem Gut in Kleinzschocher sitzt, "6 Acker Wiese in Slizzig" zum Besitz als ritterliches Lehngut überträgt. Vermutlich seit dieser Zeit kommt es zu stärkeren Eingriffen in die Natur. So werden einige der in Schleußig häufig anzutreffenden Gräben und Sümpfe trockengelegt. Auch Dämme und Deiche entstehen zum Schutz vor dem Hochwasser von Elster und Pleiße um Schleußig.

1465
wird "Slißk" erwähnt.

1471/1481
wird der Ort "Sleysick" genannt.

1529
Ein gewisser Wilhelm Wild gibt zu unbekanntem Kaufpreis das "Vorwerk Schleissigk mit allem Inventar" an das Nonnenkloster "St. Georgen vor Leiptzk". Seitdem gehört das Gut grundherrschaftlich diesem Kloster. Flurnamen, wie "Die Nonne", erinnern daran.

1541
zählt "Schleyssyck" fünf Einwohner. 1 Hofmeister, 1 Hirten, 1 Käsemutter sowie 2 Viehmägde. Aus der Aufzeichnung "Des junffrauennclosters zu sanntt Georgenn vor Leiptzick gelegen jerlichgen einkommen an gelde getreyde unnd anderem" geht hervor:
"Schleyssyck das forwergk hatt an acker wießenn trifft und anderm wie vholgett:
XXXVI acker artlandes, XV acker wießenn, XXVIIj [27 1/2] acker weyde, Illj [3 1/2] acker trifft, II acker weydicht. Summa thut in allem zu Schleissig LXXIX acker. Was auch vihe und anders vorhandenn usw." D. h., das Vorwerk ist vollständig auf Viehzucht und die Erzeugung von Fleisch- und Milchprodukten spezialisiert.

1542
Wegen zu hoher Verschuldung, unter anderem eine Auswirkung der Reformation, müssen die Nonnen das Vorwerk Schleußig für 800 Gulden verkaufen. Käufer ist der Leipziger Bürger Erhart Braun.

1556
Erhart Braun verkauft das Vorwerk Schleußig mit Gewinn an Dr. Modestini Pistoris.

1562
ist ein Vorwerk in Schleußig genannt. Die enge Beziehung zu Kleinzschocher kommt u. a. darin zum Ausdruck, daß Schleußig dorthin gepfarrt ist.

1606
wird der Ort "Schleußigk" geschrieben. Er gehört verwaltungsmäßig zum Amt Leipzig.

1637
Nach der Schlacht bei Lützen ist der Ort Hauptquartier des schwedischen Feldmarschalls Joh. Banier. Dieser läßt durch den Auewald einen Weg in Richtung des Floßplatzes schlagen, zieht in Schleußig seine um Klein- und Großzschocher lagernden Truppen zusammen und zieht vor Leipzig.

1657/1686
Begünstigt durch die Weiße Elster und das Rödelwasser, erhält Schleußig die Fischereiordnung bestätigt. Gleichfalls hat der Ort das Recht, an der Elster eine Mühle zu betreiben und vor dem Gutshof in einem Etablissement Bier, Branntwein und Kaffee auszuschenken.

1744
zählt der Ort 50 Bewohner. Er hat ein Herrenhaus, ein Pächterhaus, ein Gartenhaus und zwei kleine Häuser an der Elsterbrücke.

1754
Der Besitzer des Vorwerkes, Marperger, muß, wie er selbst schreibt, während des Siebenjährigen Krieges "zur Vermeidung der angedrohten militärischen Gewalttätigkeiten" nach dem Einmarsch der Truppen Preußens in Sachsen einige Gespanne bereitstellen.

1762
Die Pflichten der Bewohner von Kleinzschocher, Schleußig und Plagwitz gegenüber der Rittergutsherrschaft Kleinzschocher werden in einem Schriftstück ("Generalia") in 38 Abschnitten festgelegt.

1764
In Schleußig ist ein Vorwerk genannt. Der Ort zählt 3 Häusler und 4 (Vorwerk-) Hufen zu je 12 Acker und gehört grund-herrschaftlich zum Vorwerk Schleußig, verwaltungsmäßig zum Amt Leipzig.

1813, 19. Juni
Der bei Kitzen verwundete Dichter und Angehörige der "Schwarzen Schar", Theodor Körner, wird von Großzschocher aus auf einem Kahn nach Schleußig gebracht. Nach einem Frühstück und einem Spaziergang in dem Ort geht die Fahrt weiter nach Leipzig.

1813, Anfang Oktober
Französische Truppen sammeln sich westlich Leipzigs.

1813, 16. - 19. Oktober
In der Elsteraue kommt es während der Völkerschlacht zu Kämpfen (ein Denkmal am Schleußiger Weg erinnert daran). Die Elsterbrücke wird durch österreichische Truppen zerstört. Der Besitzer des Vorwerks Schleußig, Agricola, hält fest, daß die österreichischen Truppen durch den "Raub an Holz und allen brennbaren und eßbaren Sachen" einen großen Schaden verursachen.

1816
gehört Schleußig verwaltungsmäßig zum Amt Leipzig.

1823
"Wegen seiner sehr anmutigen Lage wird der Ort von allen Ständen aus Leipzig stark besucht, und es ist deshalb eine sehr gute, ansehnliche Wirtschaft hier etabliert...; denn wenn das Eis der Elster trägt..., so wird gewöhnlich von Leipzig aus für Schlittschuhläufer und Stuhlschlitten bis hierher eine Bahn gekehrt..."

1830
Eine Fabrik (Manufaktur?) für Dampf-Schokolade und Kakaomasse nimmt ihren Betrieb auf dem Gelände der später eröffneten Gastwirtschaft "Elstertal" auf.

1832, 17. März
Das sächsische Gesetz über Ablösungen und Gemeinheitsteilungen schafft die Voraussetzungen, um die Feudalverhältnise auf dem Lande zu überwinden. Die Bauern müssen sich von den Feudallasten loskaufen, was aber nicht durch Landabtretung, sondern durch Geldzahlungen an die Grundherren geschieht.

1834
Der Ort zählt 101 Einwohner.

1835
Der Leipziger Besitzer des Gutes, Vincent Ludwig, läßt das Wohnhaus, welches er hauptsächlich als Sommersitz nutzt, neu erbauen. Unter dem südöstlichen Wohnraum befindet sich ein großer Kellerraum mit Gewölbe, das in der Mitte von einer Säule gestützt wird. An dieser Säule befindet sich außer dem Grundstein auch auf der nach Osten weisenden Seite ein aus Ton gebranntes glasiertes Christusrelief von 1482.

1838
erfolgt die Einführung der sächsischen Landgemeindeordnung.

1840
ist Schleußig nach Kleinzschocher gepfarrt.

1843
gehört Schleußig zum Amt Leipzig.

Mitte des 19. Jahrhunderts
Eines der beliebtesten Ausflugsziele der Leipziger ist Schleußig, das man auf Wald- und Wiesenwegen oder per Stechkahn auf der Weißen Elster erreicht.

1854
Der Ort wird als Gemeinde anerkannt.

1854
Die Schleußiger Kleinhäusler lösen die an das Gut zu zahlenden Erbzinsen, Frongelder und die Handfrondienste ab.

1854
Im Leipziger Raum kommt es zu großen Überschwemmungen. Elster und Rodel überschwemmen Schleußig.

1855
Ein Gesetz über die Berichtigung von Wasserläufen im Leipziger Raum wird erlassen. Einbezogen in die Pläne ist auch das Rödelwasser, das durch acht Durchstiche begradigt werden soll. Ebenso ist die Regulierung der Elster in Schleußig und Plagwitz vorgesehen.

50er Jahre
Der Leipziger Advokat und Sohn eines Rittergutsbesitzers, Dr. Karl Heine, erwirbt große Gebiete westlich Leipzigs, die er in der Folge wirtschaftlich erschließt und bebaut.

1856
Nach Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit wird die Gerichtsbarkeit in Schleußig vom Gerichtsamt Leipzig II ausgeübt.

Ab 1860
transportieren auf dem von Dr. Karl Heine für Plagwitz konzipierten und erbauten Kanal von Dampfschiffen gezogene Lastkähne Aushubmassen (Grauwacke) über die Weiße Elster und den Elstermühlgraben zur sumpfigen Aue westlich der Leipziger Altstadt, um sie aufzufüllen. Die Westvorstadt, das Waldstraßenviertel und Neu-Schleußig (nördlicher Teil von Schleußig) entstehen in der Folge auf dem so gewonnenen Bauland.

1863
Eine neue Ziegelei (in der Nähe des später errichteten "Stadions der Bauarbeiter") nimmt die Produktion auf.

1864
Basierend auf den Ideen von G. Moritz Schreber, wird in Schleußig der "Verein zum Schaffen von Kinderspielplätzen" gegründet ("Schreberverein").

1867
Schleußig zählt 23 Häuser.

1868
öffnet die Gastwirtschaft "Elsterthal" mit einem großen Tanzsaal, einer Kegelbahn nd einem Garten. Hier wird auch die berühmte Gose ausgeschenkt. Das Gasthaus zieht - neben dem bereits bestehenden Park-Etablissement - viele Ausflügler aus der Umgebung an.

1869
wird die Könneritzbrücke als Verbindung zu dem industriell aufstrebenden Plagwitz gebaut.

1871
Der Kuhstall des Gutes wird zu einem großen Tanzsaal umgebaut.

1872
Der Leipziger Kaufmann Bernhard Hüffer kauft das Gut mit seinen Feldern und Wiesen. Der Ort, ein Gutsweiler mit Gutsblockflur, hat eine Fläche von 129 Hektar. Hüffer plant, das gesamte Gebiet - außer dem eigentlichen Gutshof - als Bauland zu erschließen.

1873
Dr. Karl Heine entwirft einen Bebauungsplan für Neu-Schleußig. Bernhard Hüffer entwirft einen neuen Plan zur Elsterregulierung. In der Folge werden entlang der Elster und der Rodel Hochflutdämme aufgeschüttet und ständig unterhalten.

1873-1875
Ein Damm zum Hochwasserschutz Schleußigs wird im Bereich der heutigen Kleingartenanlage ("Am Damm") errichtet.

1874
Dr. Heine bezieht seine neuerbaute Villa Neuschleußig Nr. 1 (heute: Könneritzstraße 1), wo er bis zu seinem Tode (1888) lebt.

Seit 1875
gehört Schleußig verwaltungsmäßig zur neugebildeten Amtshauptmannschaft Leipzig. Mit 284 Einwohnern ist der Ort die kleinste Gemeinde der Leipziger Außendörfer.

1876
Ein gemeinsam von Heine und Hüffer entworfener Plan zu Bebauung der Schleußiger Flur wird von der Amtshauptmannschaft Leipzig genehmigt. Das Areal ist eine ländliche Gegend; die Straßenzüge werden reißbrettartig in die Flußbiegungen der Elster und Rodel eingepaßt.

70er/80er Jahre
Heine läßt von Plagwitz aus den "Neuen Anbau" ("Neuschleußig") bauen. Die Bebauung des nordwestlichen Teils von Schleußig, die durch Heine und Hüffer gemeinsam erfolgt, sieht die Hauptstraßen (außer der Dorfstraße werden alle Straßen neu angelegt) A, B, C (heute Könneritzstraße) und D, von denen Nebenstraßen abgehen, vor. Hüffer baut vom alten Gutshof aus in südlicher Richtung. Nach Breite und Anlage der Straßen zu urteilen, plant Hüffer hier vermutlich Villen und landhausähnliche Baugruppen. Beide Baugebiete sollen bei einer im Bebauungsplan festgelegten Nebenstraße zusammentreffen. Voraussetzung für den Baubeginn ist, daß das von Heine zu bebauende Gebiet, vor allem aber "Altschleußig", wie man das Dorf nach Hüffers Baubeginn nennt, hochwassersicher gemacht werden. Denn der Gutsbereich ist durch Elster und Rodel ständig hochwasser-gefährdet; die Dorfstraße (heute Rödelstraße) liegt an einigen Stellen bis zu einem Meter tiefer, als der höchste Hochwasserstand der Elster beträgt. Als weitere Voraussetzung für den Baubeginn legt man für das gesamte Gebiet ein Beschleusungsnetz an, in das sowohl die Häuser des Dorfes als auch das Wohnhaus des Gutes einbezogen werden sollen. Die latente Hochwassergefahr bringt große Probleme und Streitigkeiten bei der Ausführung der Beschleusung von Altschleußig mit sich.

1880
Schleußig zählt 486 Einwohner, davon 60 Kinder.

1882
erfolgt der Bau des "Grünen Jägers" auf dem Gelände der heutigen Rödelstraße 18.

1882, 31. März
In der Gastwirtschaft "Zum Grünen Jäger" (Gelände heute Rödelstraße 18) finden sich 16 Schleußiger zusammen und beschließen die Gründung des Schleußiger Turnvereins.

1884/1886
gründet Ernst Mey eine Celluloidwaren-Fabrik in der heutigen Holbeinstraße 29, die Kragen aus dem Kunststoff herstellt.

1887
Ein Jahr vor Heines Tod ist die Bebauung des gesamten Gebietes infolge der Beschleusungsprobleme nicht weit fortgeschritten. Auf Heines Areal sind bisher 24 Grundstücke mit drei- bis vierstöckigen Wohnhäusern (außer Heines Villa) entstanden. Sie gruppieren sich entlang der Könneritzstraße an den Ufern von Elster und der Rodel. Die Vorder- und Rückansichten dieser ersten Häuser sind auffällig verziert. Zum Teil wirkt die Hofseite der nach der Rodel hin gebauten Häuser hinsichtlich der archi-
telefonischen Gestaltung schöner als die Straßenseite. In Altschleußig sind über die Hälfte der Gebäude alte ein-, höchstens zweistöckige Wohnhäuser aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit kleinen Gärten. Die Neubauten gleichen denen in Neuschleußig, nur sind sie nicht so sehr verziert, sondern eher spätklassizistisch-schlicht.

1887
erfolgt die Gründung eines Süßwarenbetriebes in der heutigen Könneritzstraße (Süßwaren Leipzig).

1887/1888
Die sächsische Staatseisenbahnverwaltung baut auf Anregung Plagwitzer Industrieller die Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn. Sie verläuft parallel zum Karl-Heine-Kanal unter der Zschocherschen Straße hindurch, überquert in Schleußig die Könneritzstraße zwischen heutiger Industrie- und Stieglitzstraße (noch als Bodenwelle erkennbar) und führt weiter durch das Connewitzer Holz und den Bahnhof Connewitz zum Bayerischen Bahnhof.

1888, 17. September
Der Güterverkehr auf der Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn wird eröffnet.

1890
Der Ort zählt 1437 Einwohner in 354 Haushaltungen, hat 60 bewohnte und 5 unbewohnte Grundstücke mit 545 besetzten und 31 leerstehenden Wohnungen. "Anstalten" werden keine genannt.

1891, 1. Januar
Schleußig wird nach Leipzig eingemeindet. Folgende Gewerbetreibende zählt der nunmehrige Ortsteil: 2 Bäcker, 2 Fleischer, 1 Schuhmacher, 1 Hebamme und 4 Schankwirte.

1891
Die neue Ziegelei stellt ihren Betrieb ein.

1891
Die erste Schleußiger Schule, die 15. Bürgerschule (heute Könneritz-Gymnasium) in der heutigen Könneritzstraße wird eingeweiht.

1891
Infolge der ungelösten Beschleusungsprobleme für Altschleußig - das Abwasser wird weiterhin in die Elster in unmittelbarer Nähe der dörflichen Wasserschöpfstelle eingeleitet - muß man einen neuen Brunnen bohren, doch das daraus geschöpfte Wasser erweist sich als völlig unbrauchbar.

1892
Schleußig zählt in 59 Haushaltungen 87 Schlafleute (Untermieter).

1892
Da Schleußig über keine eigene Kirche verfügt, wird in der Aula der 15. Bürgerschule Gottesdienst gehalten.

1894, 20. September
Im Gasthaus "Zur Insel" in Plagwitz erfolgt die Gründung des "Westvorstädtischen Vereins für naturgemäße Gesundheitspflge mit Schreberabteilung", d. h. des Schrebervereins Schleußig, mit ca. 100 Gärten zwischen Könneritz-, Stieglitz- und Rochlitzstraße auf vom Pfarrlehen Kleinzschocher gepachteten Land. Der Name der Anlage wechselt in der Folge wiederholt.

1895
Der Ortsteil zählt 3231 Einwohner. Die Bautätigkeit hat stark zugenommen. Sind bisher in Schleußig Wohnungen mit meist geringem Komfort (kein Bad, Trockentoiletten auf den Treppen, nur ein Wasserhahn in der Küche, zugleich große und bequeme Zimmer mit reichen Stuckverzierungen an den Decken) entstanden,so werden seitdem in ganz Schleußig bessere (Bad, Innentoiletten, Erkerfenster, Balkone) und vor allem wesentlich mehr Wohnungen gebaut. Die erste der vier Hauptstraßen, die Könneritzstraße, ist von beiden Seiten - Alt- und Neuschleußig - her dicht bebaut und stellt die eigentliche Haupt- und Geschäftsstraße dar. Eine weitere Hauptstraße ist von Neuschleußig aus im Entstehen. In Altschleußig sind die ersten Neben- und Verbindungsstraßen bebaut. Beide Teile sind auf der Könneritzstraße in der Gegend der Rochlitzstraße zusammengewachsen. Das Dorf hat noch nicht vollständig seine Bedeutung verloren; hier existieren weiterhin Ausflugslokale, die stark besucht werden.

1895
Schleußig erhält durch die Linie Blücherplatz (heute Willy-Brandt-Platz) - Schleußig Anschluß an das Leipziger Straßenbahnnetz.

1895
Eine neue eiserne Brücke wird über die Elster (Rödelstraße) gebaut.

1896/97
wird das Hochflutbett der Pleiße überbrückt, wodurch eine direkte Wegverbindung zwischen der Innenstadt und Schleußig entsteht.

1897
wird das Hauptgebäude der Kunstanstalt Grimme & Hempel AG in der Könneritzstraße 42 vollendet.

1897
erfolgt der Bau eines Schrebergartenvereinshauses in der Könneritzstraße 75.

Um 1900
Schleußig zählt 9162 Einwohner.

Bis 1900
wird in den Adreßbüchern eine Trennung zwischen Alt- und Neuschleußig vorgenommen, seitdem nicht mehr.

Um 1900
Die Stadt Leipzig legt neue Bebauungspläne vor. Die Pläne Nr. 23, 24 und 57 des Gesamtplans erfassen Schleußig in seiner heutigen Ausdehnung. Der Plan Nr. 57, der Flurstücke von Großzschocher sowie das gesamte südlich des Gutshofes gelegene Areal enthält, entspricht in etwa dem von Hüffer aufgestellten südlichen Bebauungsplan.

Um 1900
Die Gastwirtschaft "Schleußiger Park" (Standort der heutigen Kaufhalle Rödelstraße) ist das größte Leipziger "Gartenetablissement".

1902
wird der Plan Nr. 24, der das nordöstliche Gebiet von Schleußig, den Raum des Schleußiger Kleingartenvereins, umfaßt, aufgestellt. Er sieht eine teils offene, teils geschlossene Bauweise vor. Die zu bauenden Häuser unterscheiden sich grundsätzlich von Hüffers und Heines Bauart. In Aussicht genommen werden Landhäuser in offener und Zweifamilienhäuser in geschlossener Bauweise. Dabei wird die Errichtung von gewerblichen Anlagen jeglicher Art ausgeschlossen. Um einen Übergang von den drei- bis viergeschossigen Häusern der Könneritzstraße zu den Straßen des nordöstlichen Bebauungsplans zu schaffen, sollen in den Berührungsgebieten Dreigeschosser in geschlossener Bauweise errichtet werden.

Bis 1904
dem Todesjahr Bernhard Hüffers, sind in dem von diesem geplanten Bauareal südlich des Gutes nur 10 villenartige ein- bis zweigeschossige, in seltenen Fällen dreigeschossige Wohnhäuser errichtet.

1905
Die weitere Bebauung des Schleußiger Gebietes vollzieht sich nach von der Stadt Leipzig für die noch unbebauten Flächen der Stadt erarbeiteten Grundsätzen. Der in diesem Jahre genehmigte Plan Nr. 23 beinhaltet die noch offen gebliebenen Planquadrate von Hüffers und Heines nordwestlichem Bebauungsplan. Er behält die von Hüffer und Heine begonnene geschlossene Bauweise bei und läßt auch die Ansiedlung von Gewerbe und Fabriken nur in begrenztem Maße zu.

1905
erfolgt die Einweihung einer hölzernen "Notkirche" an der Rödel- / Ecke Schnorrstraße 2 (heute Hof der 49. Schule). Damit beginnt faktisch die Lösung von der Kirchgemeinde Kleinzschocher.

Um 1905
Zwischen Elsterufer und Holbeinstraße entsteht ein weiterer Komplex der Wollgarnfabrik Tittel & Krüger (später Buntgarnwerke), der die bereits in den älteren Gebäuden an der Nonnenstraße angewendete Plagwitzer historisierende Industriearchitektur mit roten Klinkern und hellem Naturbaustein weiterführt.

1905-1907
Die Kleingartenanlage muß mit den Bäumen, Sträuchern, Lauben und dem Vereinshaus verlegt werden, da das bisher bearbeitete Land an der Könneritz-, Rochlitz- und Stieglitzstraße für städtische Bebauung (u. a. 34. Bezirksschule) vorgesehen ist. Auf dem neuen Gelände "An der Dammstraße" wird auch wieder ein Kinderspielplatz (5400 m²) angelegt.

1906
Es erfolgt die Eröffnung der Turnhalle an der Antonienstraße.

1906, September
wird die Kirchgemeinde Schleußig von der Kleinzschochers abgetrennt.

1906
Bis zu diesem Jahr fließt die Weiße Elster durch den Schleußiger Park an der Könneritzstraße vorbei. In Höhe des Gutes bildet der Fluß eine starke Krümmung. Diese soll aus landwirtschaftstechnischen Gründen begradigt werden. Der Besitzer des Gutes sträubt sich jedoch gegen diesen Eingriff, weil die Elster weiter an seinem Gut vorbeifließen soll. Während des Streites mit dem Rat der Stadt Leipzig werden bereits etwas nördlich die ersten Aufschüttungen vorgenommen. Bei einem plötzlich  eintretenden erhöhten Wasserstand der Elster bricht das Hochwasser nach Osten aus. Ganze Straßenzüge werden überflutet.

1908. Ostern
Die 34. Bezirksschule (heute 49. Schule) in der Rödelstraße wird eröffnet.

1909. Februar
Ein Elsterhochwasser überflutet große Teile Schleußigs. Nur mit Booten kann man durch die Kleingartenanlage fahren. Die Häuser Rödelstraße 12,14 und 16 müssen nach Wasserschäden abgerissen werden.

1910
erfolgt die Einweihung eines Kirch-Gemeindesaales in der Könneritzstraße 92.

1910/1912
Die Gaststätte "Elstertal" wird mit Saal neu gebaut und vorübergehend auch als Hotel genutzt.

1913
Im Ortsgesetz heißt es, daß die Baufläche des Gutes von der Bebauung vorläufig ausgeschlossen bleibt.

1913, 8. Februar, -1914
Eine von der Leipziger Allgemeinen Kraftomnibus AG betriebene Kraftomnibuslinie Hauptbahnhof-Schleußig führt den Betrieb mit Doppelstockbussen durch. Insgesamt werden in Leipzig fünf derartige Linien betrieben.

Bis 1914
existiert ein Flußbad "Amboß" am Steg über die Elster (Limburger Straße).

Bis 1914
ist die Infrastruktur ausgebaut. Die Straßen sind befestigt und beschleust, Gas- und später elektrische Beleuchtung ist eingeführt, die Dienstleistungen sind ausgebaut, die Wasserversorgung ist zentralisiert.

1914
erfolgen die Gründung des "Ortsausschusses zur Linderung der Kriegsnot" und einer Sammelstelle des Roten Kreuzes in der Könneritzstraße 25.

1914-1917
Die 34. Bezirksschule wird zum Teil als Kaserne genutzt. Hier sind Soldaten und Pferde untergebracht.

1915
Der für dieses Jahr geplante Baubeginn für eine Kirche kann infolge der Kriegsereignisse nicht verwirklicht werden.

1916
Das Monatsblatt "Schleußiger Anzeiger" erscheint.

1917
erfolgt die Vergrößerung der Kleingartenanlage durch Pachtung von 4,95 Hektar Land (sog. "Müllersche Anlage").

Nach 1918
Das "Elstertal" ist ein Treffpunkt der Schleußiger Arbeiter.

1920
Der Plan Nr. 24 aus dem Jahre 1902 wird ergänzt.

1920, 8. Oktober
Die Eigentumsfläche der Kleingartenanlage beträgt nach Verkauf der Müllerschen Anlage 156.960 m².

Zwischen 1920 und 1930
Durch Kauf von 15,7 Hektar Wald und Wiese, Umbruch von Wiesen und Rodung von Wald, schafft die Kleingartenanlage "An der Dammstraße" weitere 600 Parzellen, um den großen Bedarf an Gärten zu befriedigen.

1922/23
An der Holbeinstraße entsteht für die Wollgamfabrik Tittel & Krüger ein Kesselhaus nach Entwürfen der Architekten Händel und Franke. Es erfüllt funktionelle Anforderungen ebenso wie ästhetische Ansprüche.

20er Jahre
Es erfolgt der Bau einer "Kriegsopfer-Siedlung" in der Stieglitz-, Rochlitz- und Huberstraße. Die Realisierung des südlichen Bebauungsplans Nr. 57 wird begonnen. Für die Häuser wird die teils offene, teils geschlossene Bauweise mit Land- und Zweifamilienhäusern beibehalten. Gewerbliche Anlagen sind begrenzt zugelassen. Sie dürfen aber die Bewohner nicht durch Lärm oder Schmutz belästigen.

20er Jahre
Im Schreberverein "An der Dammstraße" führt man die "Milchkolonie", Ferienspiele für Kinder, durch.

20er Jahre
Der Arbeitersportverein TSV Schleußig ist in der "Börse" wirksam.

1925
Der Ortsteil Schleußig zählt 16.788 Einwohner.

1925
Die Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn wird stillgelegt.

1926
Der Tanzsaal auf dem Gut brennt nieder und wird nicht wieder aufgebaut.

1926/27
Zum Schutz der Stadt Leipzig vor Hochwasser erfolgt der Ausbau der kleinen Flutrinne zum Elsterflutbett. Damit wird eine grundlegende Regulierung der Flußläufe von Pleiße und Weißer Elster erreicht. Angeblich wird nun die Rodel "überflüssig" und zugeschüttet. Der bei der Maßnahme entstandene Damm ermöglicht eine Erweiterung der Kleingartenanlage um 200 Parzellen. Das Bahnwärterhäuschen der Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn wird komplett abgebaut und in einem Garten der Anlage "An der Dammstraße" originalgetreu wieder aufgebaut.

1928
Die Kirchgemeinde erwirbt den Bauplatz in der Stiegiitzstraße. Die Architekten Zweck und Voigt legen noch im gleichen Jahr einen Entwurf vor und werden damit erste Preisträger eines speziell ausgeschriebenen Wettbewerbes (insgesamt 59 Beteiligte).

1928
Das Volkshochschulheim in der Stieglitzstraße 40 wird nach Plänen des Architekten J. Niedermeyer errichtet.

1930
In einem Nachtrag zum Ortsgesetz wird die Baufläche des Gutes in zwei Hälften geteilt, wovon eine zur Bebauung freigegeben wird.

30er Jahre
Es erfolgt der Neubau einer Betonbrücke über die Weiße Elster an der Rödelstraße.

30er Jahre
Die Gleisanlagen der Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn werden bei Schaffung des Elsterflutbettes entfernt.

1933, 22. Januar
Die hölzerne Notkirche wird geschlossen.

1933, 29. Januar
Der Neubau der Bethanienkirche in der Stieglitzstraße wird eingeweiht. Ein aus dem Gut stammendes aus Ton gebranntes glasiertes Christusrelief von 1482 ist in die Kirche eingebaut.

1934
Die Schleußiger Kleingartenanlage gehört mit fast 1.000 Parzellen auf 250.000 m² Fläche (davon 90.000 m² Pachtland) zu den größten Kleingartenanlagen Deutschlands.

1938, 16. Juni
Das umgebaute und erweiterte Vereinshaus der Kleingartenanlage "An der Dammstraße" wird eingeweiht.

1938, 29. Juli
Die 0-Bus-Linie A zwischen Adler (Kleinzschocher) und Kronprinzstraße (heute Kurt-Eisner- Straße) wird eröffnet

1943/1944
Schäden durch anglo-amerikanische Bomben entstehen u. a. an der Volksschule, an der Kirche und am Vereinshaus der Kleingartenanlage.

Bis 1945
befindet sich in der Quandtstraße 11 (heute: Alfred-Frank-Straße) die Wohnung des am 12. Januar 1945 hingerich teten Künstlers Alfred Frank (Gedenktafel).

1945, August
Mit der Bildung von acht Verwaltungsbezirken in Leipzig gehört Schleußig als Distrikt 16 zum Verwaltungsbezirk 6 (Südwest).

Oktober 1945
Elster und Pleiße bilden ernstzunehmende Seuchenherde für Leipzig.

Nach 1945
Das traditionsreiche "Möbelhaus Beck" eröffnet ein Geschäft in der Könneritz-/ Stieglitzstraße.

Nach 1945 bis in die Gegenwart
werden die noch freien Grundstücke im südlichen Teil von Schleußig mit Land- und Einfamilienhäusern bebaut.

1946
Von der Kleingartenanlage "An der Dammstraße" trennen sich 150 Gärten ab und bilden die eigenständige Anlage "Elsteridyll", Pistorisstraße.

1947, Mai
Das "Elstertal" dient als Unterbringungsstätte für Umsiedler.

1948/49
Es erfolgt der Neubau des Vereinshauses und der Geschäftsbaracke des Kleingartenvereins.

1950, Juni, - 1952
Schleußig gehört nach einer Neustrukturierung der Verwaltung Leipzigs zum Verwaltungsbezirk 61.

Seit 1951, 1. Januar
Die Straßenbahnlinie 8 verkehrt zwischen Mockau/Post und Schleußig.

1952 -1957
Infolge einer Neustrukturierung der Stadtverwaltung bilden Plagwitz und Schleußig zusammen den 8. Stadtbezirk. Dieser zählt 47.614 Einwohner.

1957 -
Schleußig gehört zum Stadtbezirk Leipzig-Südwest.

1960
Die Linie 8 wird von Schleußig nach Kleinzschocher verlängert.

1961
Die alte Beton-Gewölbe-Brücke über das Elsterflutbecken, die zwar noch genutzt wird, weist so viele Schäden auf, daß sie nicht mehr repariert werden kann. Deshalb muß sie in der Folge abgetragen werden (Reste sind noch vorhanden). Neben ihr soll eine neue Stahlverbundbrücke errichtet werden, die einschließlich der Rad- und Gehwege 25 Meter breit sein soll.

1961, Januar
wird die für den Brückenneubau notwendige Schneiße geschlagen.

1961, Anfang April
beginnen die Erdarbeiten an dem Brückenneubau.

1962
erfolgt der Einbau der neuen Pausnitz-Brücke über das Elster-Flutbett am Schleußiger Weg.

1970
wird eine Kaufhalle in der Rödelstraße mit 430 m² Verkaufsraumfläche übergeben.

70er Jahre
Am Schleußiger Weg wird auf Gelände der Kleingartenanlage "An der Dammstraße" ein Garagenkomplex gebaut.

1971
Es erfolgt die Eröffnung des Kindergartens in der Maurice-Thorez-Straße 47 (heute: Könneritzstraße).

1971 - 1972
erfolgt nach Plänen der Architekten H.-J. Dülser und H. Böttge die Rekonstruktion der 49. Polytechnischen Oberschule (früher 34. Bezirksschule) in der Rödelstraße . Es entstehen moderne Fachkabinette. Anstelle des Steildaches tritt eine massive Flachdachkonstruktion. Die Fassadenneugestaltung erfolgt in Putz und Keramik.

1972. 25. Februar
Die 49. Oberschule wird nach vollständiger Rekonstruktion und Renovierung wieder ihrer Bestimmung übergeben

Seit 1973
finden in der Gartensparte Schleußig regelmäßig Garten- und Wohngebietsfeste statt.

1974
Ein Teil der HO-Gaststätte "Zum Ritter" wird zur Roten Diskothek" (Jugendtanzgaststätte) umgestaltet. Bei dem Umbau wird die gediegene Holzinnenarchitektur zerstört.

1975, 2. September
Die 49. Polytechnische Oberschule erhält den Namen "Ho chi Minh".

1975, 20. Oktober
Die Kleingartensparte im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK), Dammstraße, erhält erstmals den Titel "Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet" verliehen.

1976/1980
Auf der Straßenbahnlinie 1 über Schleußig, Kleinzschocher bis nach Grünau wird zunehmend der Betrieb mit Tatra-Bahnen aufgenommen.
1978 erfolgt die Umstellung der letzten Straßeniampen in Schleußig von Gas auf Elektroenergie.

1978/1984
erfolgt die komplexe Instandsetzung von zahlreichen Wohnhäusern in der Maurice-Thorez-Straße (heute: Könneritzstraße). Sie betrifft aber nur die Außenhaut und die Dächer, eine Modernisierung der Gebäude erfolgt nicht.

1981
Schleußig hat auf einer Fläche von 2,2 km² 12.505 Einwohner und damit eine Bevölkerungsdichte von 5684 Einwohnern/km².

1981
Die Kleingartensparte Schleußig ist mit 820 Parzellen und 12 km Wegenetz die zweitgrößte der DDR.

1984
Entlang der Maurice-Thorez-Straße (heute Könneritzstraße) werden neue Bäume gepflanzt.

1984-1986
Es erfolgt der Neubau des von den Architekten Fetzer, Handzsche und Glaschke entworfenen Versammlungsgebäudes der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" in der Oeserstraße, nordwestlich der Brücke über die Weiße Elster.

1986
erfolgt eine komplette Gleiserneuerung in der Maurice-Thorez-Straße (heute Könneritzstraße) durch die Leipziger Verkehrs-Betriebe.

1986
Die traditionsreiche Gastwirtschaft "Zum Grünen Jäger" (Rödelstraße 18) wird abgebrochen.

1987, 31. Dezember
In Schleußig leben 11.499 Einwohner.

1989, 24./25. September
Die umfangreichste Ausstellung der Kleingartensparte im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter "An der Dammstraße" zählt 1.981 Besucher. 85 Spartenmitglieder stellen über 500 kleingärtnerische Exponate aus.

Nach 1989/90
Die Kirche in der Stieglitzstraße dient auch als ein kulturell-kommunikatives Zentrum von Schleußig. Der Saal ist auch an das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig vermietet.

1992, 17. März
Auf einem vom Bürgerverein Pro Plagwitz organisierten Forum im Klubhaus "Alfred Frank" diskutieren Vertreter von Stadtverwaltung und Architektenbüros mit Bürgern von Plagwitz und Schleußig über den künftigen Elsterpark. Auf dem Gelände der ehemaligen Buntgarnwerke sollen ein Warenhaus, Kino, zahlreiche Gaststätten, ein Bürgerzentrum, Hotel und Parkhaus entstehen und ein Stadtteilzentrum bilden.

1992, 25. März
Das Büro "Ökoprojekt" will den Leipziger Westen zu einem ökologischen Modellgebiet für Stadt und Umland entwickeln. Ziel des Projekts soll die verträgliche Einordnung von Gewebe-und Siedlungsflächen sein. Darin sollen Grünau, Lindenau, Plagwitz, Großzschocher und Schleußig eingebunden werden. Das geplante Gewerbegebiet und Wohnviertel Weidenweg soll von den geplanten 500 Hektar auf maximal 150 Hektar reduziert werden.

1992, 31. Dezember
Schleußig hat auf einer Fläche von 2,2 km²  9862 Einwohner und damit eine Bevölkerungsdichte von 4.483 Einwohnern/km². Der Ortsteil verfügt über 4.813 Wohnungen in 787 Wohngebäuden.

1993, 31. Dezember
Der Kleingärtnerverein e. V. "An der Dammstraße" Leipzig-Schleußig hat 830 Parzellen und 1.555 Mitglieder. Das Gesamtareal mißt 220.000 m²; davon sind 5.000 m² Fest- und Spielwiese.

1994
Der Hochbau Süd der ehemaligen Buntgarnwerke an der Holbeinstraße wird zu komfortablen Eigentumswohnungen umgebaut.

1994, Ende Dezember
Das "Möbelhaus Beck" verlagert seinen Standort an den Stadtrand von Leipzig in die Merseburger Landstraße. Das Geschäft in Schleußig ist bereits geschlossen.

1997
Gründung des Bürgervereins "Initiative Schleußig e.V.".

 


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Herr Günter Feustel aus Auerbach stellte uns dieses Foto (von etwa 1922) aus seinem Besitz zur Verfügung.

Copyright  © Günter Feustel - Auerbach


Wäscherolle in der Könneritzstraße

Von: erikkormann [mailto:erikkormann@online.de]
Gesendet: Freitag, 3. April 2009 23:27
An: buergerverein.schleussig@gmx.de

Betreff: Initiative Schleussig

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe fast 40 Jahre gebraucht, um wieder nach Leipzig zu kommen und einer alten Kindheitserinnerung nachzuspüren. Und weil ich zu diesem Wunderwerk der Technik bei Ihnen nichts gefunden habe, schicke ich Ihnen einfach einen Link auf mein Blog, damit Sie eine Ahnung von dem bekommen, was mich als Kind so faszinierte; die Wäscherolle in der Könneritzstraße 79. Es ist für mich ein Denkmal der Technik. Alt und schwerfällig und noch immer in Funktion.

Informieren Sie sich:

Mit freundlichen Grüßen,

Erik Kormann